Vom durstigen Käfer zur trockenen Fassade

Die neue Farbe StoColor Dryonic nutzt ein Phänomen aus der Natur

Ein kleines Insekt inspirierte Forscher zur Entwicklung einer schnell wasserabführenden Fassadenfarbe‚ die zugleich Deutschlands erste CO2-neutrale Fassadenbeschichtung ist. StoColor Dryonic führt das Regen- und vor allem auch Tauwasser aufgrund ihrer mikrostruliturierten Oberfläche gezielt ab und sorgt - ohne bioziden Filmschutz - für eine trockene und saubere Fassade.

Um in der Hitze der Namibwüste an der Westküste Afrikas nicht zu verdursten, klettert der Nebeltrinker-Käfer täglich in der Morgendämmerung auf den Kamm der Sanddünen und macht dort einen Kopfstand. Die Morgenfeuchte kondensiert an seinem Rückenpanzer und die auf diese Weise gewonnenen Wassertröpfchen rinnen durch die Rillen seines Panzers direkt in sein Maul. Ohne diese gezielte Abführung von Wasser konnte der zwei Zentimeter große Schwarzkäfer in der Trockenwüste nicht überleben, denn dort regnet es im Schnitt nur einmal pro Jahr. Das auf Mikrostrukturen basierende Wirkprinzip des Nebeltrinker-Panzers haben sich die Forscher bei der Entwicklung der neuen bionischen Fassadenfarbe abgeschaut.

Die Natur zum Vorbild...

Schon seit vielen Jahren nehmen sich die Fassadenspezialisten aus dem Schwarzwald bei der Entwicklung neuer Produkte und Systeme die Natur zum Vorbild. Die neueste Entwicklung in der Reihe der Bionik-Produkte, bei denen Phänomene aus der Biologie auf die Technik übertragen werden, ist die Fassadenfarbe ohne bioziden Filmschutz‚ StoColor Dryonic. Auf ihrer mikrostrukturierten Oberfläche können sich Regen und vor allem auch Tau nicht wie bei herkömmlichen Farben sammeln und werden ebenso wenig vom Fassadensystem aufgenommen. Sie verteilen sich großflächig an der Oberfläche und werden schnell abgeführt. Dieser dauerhafte bionische Effekt, der selbst bei der Realisierung sehr intensiver Farbtöne gegeben ist‚ hält die Fassadenoberfläche trocken und sauber.

...und vorbildlich im Umgang mit der Natur

Die Fassade mit hochwertigen Bauprodukten langfristig zu schützen, ist ebenso einer der Ansprüche von Sto wie eine energie- und ressourceneffiziente Produktion. Bei der neuen Fassadenfarbe geht der Hersteller noch einen Schritt weiter und hat sich einer klimaneutralen Produktion verschrieben: Auf Basis einer Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration, EPD) werden die für die Herstellung erforderlichen CO2-Emissionen berechnet und entsprechende CO2-Emissionszertifikate erworben, die einem Klimaschutzprojekt in Indonesien zugutekommen. Dort wird ein kleines Wasserkraftwerk unterstützt, das über 20.000 Megawattstunden Strom pro Jahr produziert, womit jährlich mehr als 11000 Tonnen CO2 eingespart werden können. Ein Nachhaltigkeitsdatenblatt zu StoColor Dryonic ist im Internet unter www.sto.de verfügbar.

Ökologisch und vielfältig einsetzbar

Die Farbe ist auf allen bauüblichen Untergründen anwendbar — auf Wärmedämm-Verbundsystemen ebenso wie auf monolithischen Bauteilen, Betonflächen und Trapezfassaden, beschichtet im Coil-Coating-Verfahren. Die Farbe erfüllt höchste Anforderungen des nachhaltigen Bauens‚ zum Beispiel nach LEED oder DGNB. Und sie ist sehr robust: Während bei herkömmlichen, stark pigmentierten Farben das Risiko eines Füllstoffbruchs in Kauf genommen werden muss (der sogenannte Schreibeffekt bewirkt, dass bereits geringe mechanische Belastungen helle Spuren auf der Oberfläche hinterlassen), ist StoColor Dryonic sehr viel unempfindlicher. Das bietet vor allem in stark frequentierten Fassadenbereichen wie Hauseingängen einen großen Vorteil. Geheimnis dieser Widerstandskraft ist eine spezielle Formulierung mit funktionalen Füllstoffen.

Quelle: Sto SE & Co. KGaA / Foto: Shutterstock , Vladimir Wrangel

Foto: Shutterstock , Vladimir Wrangel

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